7. Dezember 2012

Buchweizenbrei - ein bisschen Russland zum Frühstück

Trotz heftigster Liebe zum Haferbrei: Es müssen nicht immer Haferflocken sein!
Man kann sich eigentlich quer durch alle Getreideflocken und -körner, Pflanzen- und Tiermilchsorten kosten und unglaublich viele Toppings von Obst über Nüsse hin zu Lunalescas Idee mit der geraspelten Karotte probieren.
Langweilig kann einem da kaum werden!

Heute möchte ich meinen all time fave vorstellen: Buchweizenbrei!

So sieht Buchweizen aus: wie kleine Bucheckern
Analog zu Milchreis nehme ich ganzen Buchweizen (4-5El für 1 Portion), den ich vorher im trockenen Topf etwas anröste, bis er duftet. Ich gieße ihn dann mit Mandelmilch auf (etwas mit Wasser gestreckt) und koche ihn ca. 15min lang zu Brei.
Wer in der Früh weniger Zeit hat, kann auch am Vorabend schon anrösten und mit Flüssigkeit aufgießen, dann kann der Buchweizen schon gemütlich über Nacht vorquellen.
Statt Mandelmilch kann man eigentlich jede Milch nehmen, allerdings kann Reismilch die Optik stören (sie trennt sich komischerweise bei Buchweizen, der fertige Brei schmeckt aber trotzdem sehr gut).


Wer mit der russischen Küche vertraut ist, dem kommt das wohl irgendwie bekannt vor. Die Russen essen gerne Kasha, ein meist deftiger Buchweizenbrei aus ganzen Körnern, der als Beilage und Hauptspeise dient (wie Nudeln oder Reis).

Heute mit Birne, Sonnenblumenkernen und etwas Ahornsirup

Übrigens ist Buchweizen glutenfrei, weil es kein "echtes" Getreide ist und soll neben vielen guten Inhaltsstoffen auch gut für die Venen sein.

Mahlzeit!

1. Dezember 2012

Die Geschichte meiner Mikrowelle

Ich hab nie großartig über Mikrowellen nachgedacht. 
Bis ich 15 war hatte meine Familie keine. Milch wurde am Herd aufgewärmt, Essen im Backrohr aufgetaut. Dann hat mein Vater eine Mikrowelle gekauft, die zuerst von allen kritisch beäugt wurde, aber ziemlich bald nach dem Kauf wurden Kakao, Gefrorenes und sogar Teewasser nur noch in die Mikro gestellt. Als ich drei Jahre später in meine Studentenwohnung zog, wurde natürlich eine Mikrowelle gespendet - ob ich sie tatsächlich brauche, darüber hab ich gar nie nachgedacht. Es hat ja einfach jeder eine Mikrowelle zuhause.5 Jahre lang hat sie mir Milch und Teewasser gewärmt und mein Chili aufgetaut. 
Bis mir eingefallen ist, dass das alles doch mein Herd auch kann!

Also hab ich meine Mikrowelle probeweise verräumt und ausprobiert, ob ich auch ohne sie auskomme. Da ich in einer alten Wohnung wohne, waren Dinge wie Milchkännchen (aus hellblauem Emaille, original 60er) und Wasserkessel sogar schon vorhanden - wobei es in beiden Fällen ein schlichter Kochtopf genauso, bzw. beim Wasser ein Wasserkocher energiesparender tut. Mein portionsweise eingefrorenes Chili taue ich zuerst über Nacht im Kühlschrank, dann tagsüber heraußen und schließlich im Kochtopf auf. Die inkludierte Grillfunktion hatte sich ja als nutzlos herausgestellt - so selten wie ich mir Toasts mache, tut es mein Backrohr auch und Popcorn mache ich im Kochtopf, wo es mir auch viel besser gelingt.


Meine Mikrowelle steht seit 8 Monaten dort oben. Würde sie nicht zur Wohnung gehören, hätte ich sie längst verkauft.

Mir persönlich waren nicht nur der gewonnene Platz auf der Anrichte und das in Zukunft gesparte Geld wichtig, sondern auch der Hintergrund der Herstellung. 
Meine Mikrowelle besteht hauptsächlich aus Blech und Plastik, Elektronik und dem Drehteller aus Glas. Für sie musste Bauxit abgebaut und mit viel Energie aus Erdöl oder Kohle zu Aluminium verarbeitet werden. Für das Bauxit wurde wahrscheinlich Regenwald gerodet und Einheimische/Ureinwohner zwangsumgesiedelt. Das Plastik wurde aus Erdöl hergestellt, die Elektronik braucht Seltene Erden, wegen denen in den Abbaugebieten Bürgerkriege geführt werden. Weitere Schlagworte: fehlende Sozialversicherungen, hoher Energie- und, Wasserverbrauch, fehlende Sicherheitsbestimmungen. Und was passiert, wenn die Mikrowelle nach ein paar wenigen Jahren aufhört, zu funktionieren?

Die Mikrowelle war bei uns in ihrer Durchsetzungskraft eine ziemliche Erfolgsgeschichte, obwohl wir davor gar nicht wussten, dass wir sie brauchen. Weniger erfolgreiche Geschichten in meiner Familie waren etwa die von Sodastream (keiner bei uns mag Kohlensäure), dem Teekocher (Teewasserkochen und Teeziehen in einem! Nur: wer mag schon 10min gezogenen Grünen Tee?), oder der Popcornmaschine (good old 90ies: das Popcorn schmeckte nach Schmieröl und wir kehrten zum großen Kochtopf zurück).

Vor allem seit dieser Erkenntnis überlege ich noch schärfer als bisher, ob ich bestimmte Dinge wirklich brauche und mach mir ein kreatives Spiel daraus, bei Gegenständen aus meinem Besitz auszutesten, ob ich sie vermissen würde und welcher Gegenstand die meisten Funktionen besitzt (und damit auch andere ersetzen kann).
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